Frauke Heiligenstadt und Gerd Will treffen Grafschafter Schulleiter

Zu einem mehrstündigen Gespräch trafen sich Schulleiterinnen und Schulleiter aus allen Schulstrukturen der Grafschaft (Grundschulen, Sekundarstufe I und II, Förderschulen und Berufsbildenden Schulen) im Landkreis Grafschaft Bentheim mit der Niedersächsischen Kultusministerin Frauke Heiligenstadt auf Einladung des SPD-Landtagabgeordneten Gerd Will.

MdL Gerd Will

In dem 2-stündigen Erfahrungsaustausch an dem 31 Schulen teilnahmen, wurden Zukunftsfragen der Bildung in Niedersachsen, aber auch örtliche Entwicklungen aufgrund der Erfahrung der Schulleitungen angesprochen.

Eingangs wies Frauke Heiligenstadt auf den vermehrten Bedarf an Einstellungen aufgrund von zusätzlichen 36.000 Flüchtlingskindern ab September 2015 hin. Im Normalfall werden 65.000 Schüler in Niedersachsen jährlich eingeschult.

Diesen vermehrten Bedarf gelinge es nur, mit zusätzlichen Neuanstellungen, auch aus anderen Bundesländern, und durch Quereinsteiger zu regeln.

Für das beginnende neue Schuljahr ab Herbst 2017 seien gestern 1800 Stellen für das Einstellungsverfahren freigegeben worden.

In der Diskussion dazu wurde darauf hingewiesen, dass die Versorgung mit Lehrkräften in Randlagen Niedersachsens nicht ohne Probleme sei. Die Schulleiter plädierten dafür, insbesondere das Ausbildungsseminar zu stärken, damit neue Lehrer darüber auch die Region verstärkt kennenlernen.

Eine weitere Diskussion ergab sich bei der Frage der Sozialarbeiterausstattung in der Grafschaft. Bisher wurden Ganztagsschulen ausgestattet, davon 150 Grundschulen und 500 weiterführende Schulen in Niedersachsen. Durch Teilübernahmen, bzw. Aufstockung von Stellen, so Heiligenstadt. Für 2019/2020 bis 2021 sind weitere 200 Vollzeitstellen für Niedersachsen geplant.

Hier wurde in der Diskussion noch einmal die Dringlichkeit von Sozialarbeiterstellen, auch für Gymnasien, von Seiten der Schulen unterstrichen.

In der weiteren Diskussion ging es um Fragen der Schulwahl bei freiem Elternwillen und der herausragenden Aufgabe der Flüchtlingsintegration in die Schulen der Grafschaft. Hier liegt eine besondere Herausforderung bei den 10- bis 15-jährigen, deren bisheriger Ausbildungsstand aus den Heimatländern eine erfolgreiche Integration mit erfolgreichen Abschlüssen erheblich erschwere.

Abschließend standen Fragen der Inklusion im Mittelpunkt. Hier wurde von den Schulen ein stärkerer sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf gefordert. Hierzu kündigte Kultusministerin Heiligenstadt auch eine Neuregelung durch das Ministerium an.

Abschließend bewertet der Landtagsabgeordnete Gerd Will die Fachgespräche direkt mit der Ministerin, bzw. wie im vergangenen Jahr mit der Staatssekretärin, als sehr sinnvoll für den Erfahrungsaustausch und für Hinweise für das weitere Regierungshandeln in Hannover.